Es begann im Winter des Jahres 2006, als plötzlich ganze Bienenvölker aus unerklärlichen Gründen starben. Der massivste Verlust von Bienenvölkern wurde damals in den USA verzeichnet. Auch in Europa und in anderen Ländern berichteten Imker über das Sterben vereinzelter Bienenpopulationen. Das große Bienensterben in den USA führte dazu, dass fast 90 % der Pflanzen nicht bestäubt werden konnten. Das führte wiederum dazu, dass die Hälfte der US-Staaten nicht genügend Obst und Gemüse anbauen und ernten konnten. Mittlerweile sind die Bienenpopulationen in den USA, Europa, Japan und dem Mittleren Osten um mehr als 85 % zurückgegangen. Ganz besonders stark betroffen sind vor allem Italien, Dänemark und England.
Nachdem wir Menschen auf die Hilfe der Honigbienen (Apis mellifera) angewiesen sind und ihr Aussterben auch auf alle Lebewesen dieser Erde ernsthafte Auswirkungen haben wird, haben sich Wissenschaftler zusammengetan, um herauszufinden, wieso es zu diesem massenhaften Bienensterben kommt und um Möglichkeiten zu finden, den Bienen zu helfen.
Mittlerweile weiß man, dass nicht nur die Varroa-Milbe an dem massiven Bienensterben schuld ist, sondern auch Überzüchtungen, verschiedene Viren, Stresseinflüsse, Klimaveränderungen, die Verwendung von Pflanzengiften, der Anbau von Gen-Pflanzen und Strahlungen der Umwelt (z. B. Handys).
Die sogenannte Völkerkollapsstörung (Colony Collapse Disorder oder CCD) ist ein Begriff, den man mit dem großen Bienensterben in Verbindung bringt. Wissenschaftler der Universität Würzburg haben eine Möglichkeit gefunden, Bienen im Labor zu züchten. Dabei werden künstliche Waben verwendet, in denen die Bienenköniginnen ihre Eier legen. Die Böden der Waben kann man ganz leicht entfernen und die Larven im Labor weiter groß ziehen. 97 % der Bienenlarven überstehen diese Prozeduren und können dann für wissenschaftliche Untersuchungen genutzt werden.
Die Bienen, die in der freien Natur leben, können somit weiterhin ihrer eigentlichen Bestimmung nachgehen und für die Bestäubung der Pflanzen sorgen.