Etwa 80.000 Imker gibt es derzeit in Deutschland. Diese sorgen mit ihren ca. 1 Mio. Bienenvölker dafür, dass die Wild- und Kulturpflanzen weiter bestehen und dass der Mensch nicht verhungern muss. Die Biene hat eine wichtige Aufgabe. Sie bestäubt die Pflanzen und versorgt uns mit Honig. Ihre weltweite wichtige Bedeutung ist jedem bekannt und doch haben wir Menschen Grund zur Sorge, denn nicht nur die Varroamilbe, Bienenseuchen und Pilzbefall sind schuld an dem Massensterben der Bienenvölker, nein auch der Mensch sorgt, durch die Verwendung von bienengefährdenden Insektiziden, wie zum Beispiel das Insektizid Clothianidin, für die Dezimierung einer der wichtigsten Nutztiere überhaupt.
Weltweit schätzt man, dass es etwa 20.000 verschiedene Bienenarten gibt. 500 Bienenarten findet man in Deutschland und etwa 700 in ganz Europa. Die bekannteste Biene ist die Honigbiene. Verwandt sind sie auch mit den Hummeln, Holzbienen, Pelzbienen und Wespenbienen. Bienen ernähren sich vom Nektar der Blüten und von deren Pollen. Ihre Waben mit dem Honigvorrat legen die Tiere nicht für den Menschen an, sondern ursprünglich ist das die Nahrung der Bienen im Winter. Die Bienen und ihre Blütenpflanzen sind perfekt aufeinander angepasst. Besonders faszinierend ist der Bienenstaat, indem jede einzelne Biene je nach Alter einer bestimmten Aufgabe nachgeht und alles für die Gemeinschaft tut.
Vor etwa zwei Jahren wurden ca. 20.000 Bienenvölker durch den Einsatz von Clothianidin geschädigt, bzw. getötet. Das Insektizid wird über die Wurzel und die Blätter der Pflanzen aufgenommen und verteilt sich dann in der ganzen Pflanze. Vor allem verwendet man dieses Gift gegen Blattläuse, die Weiße Fliege, Thripse und andere saugende und beißende Insekten. Trotz der großen Verluste der Bienenvölker wird dieses Gift und auch noch weitere Chemikalien mit der gleichen Wirkung nach wie vor beim Gemüse- und Getreideanbau verwendet.
Bereits Anfang 2010 beklagte man den Verlust von einem Viertel der Bienenvölker in Deutschland. Wie viele Kleintiere, Vögel und Insekten aufgrund der Nutzung von Insektiziden verschwunden sind, weiß man noch nicht.
Es sind aber nicht nur die Bienen und andere Tierarten stark gefährdet, sondern auch der Mensch, denn die giftigen Stoffe gelangen über die Lebensmittel und dem Wasser in den menschlichen Organismus. Es wird inzwischen sogar vermutet, dass die Insektizide Krebs auslösen können.
Aufgrund des Jahres der Biodiversität, forderte der BUND-Vorsitzende Hubert Weiger dazu auf, die Insektizide zu verbieten, die den Bienen schaden und somit auch uns Menschen Schaden zufügen. Auch der Deutsche Imkerbund e.V. verlangt eine Verschärfung der Kriterien, nach denen die Pestizide und Insektizide zugelassen werden. Man sollte außerdem den ökologischen Anbau in der Landwirtschaft und vor allem beim Anbau von Mais einen dreigliedrigen Anbau der Pflanzen fördern.
Ohne die Honigbiene werden viele Pflanzen, Tiere und zuletzt auch der Mensch aussterben. Wir Menschen tragen die Verantwortung dafür, und müssen anfangen umzudenken. Noch ist es nicht zu spät. Weitere Informationen zum Thema Bienensterben gibt es unter www.bund.net.