Bereits Mitte Februar soll das niedersächsische Landwirtschaftsministerium laut einer Information des NDR und der umweltorganisation Greenpeace genetisch verändertest Mais-Saatgut bei Labortests festgestellt. Das Umweltministerium wurde jedoch erst Ende April über diesen Fund unterrichtet. Einige Bauern in Niedersachsen haben daher unwissentlich genmanipulierten Mais ausgesät und nun drohen ihnen Schäden von mehreren Millionen Euro.
Neben der verzögerten Meldung beim Umweltministerium patzte auch eine Firma aus Buxtehude, die die Namen der betroffenen Bauern erst nach einer Entscheidung des Verwaltungsgerichtes an das Ministerium weitergeleitet hatte. Das verseuchte Mais-Saatgut wurde unter anderem nach Niedersachsen, Bayern, Schleswig-Holstein, Nordrhein-Westfalen und nach Mecklenburg-Vorpommern verkauft. Die Behörden aller betroffenen Bundesländer werden ab dem 07. Juni versuchen die Landwirte ausfindig zu machen, die genetisch veränderten Mais auf ihren Feldern ausgesät haben.
Dem Buxtehuder Unternehmen drohen jetzt hohe Schadensersatzforderungen, denn der manipulierte Mais muss sofort vernichtet werden, damit die Pollen nicht auf die „sauberen“ Felder gelangen. Das Niedersächsische Landwirtschaftsministerium wies jegliche von sich, denn sie machen die Hersteller für die Kontrolle des Saatguts verantwortlich.
Die Naturschutzorganisation Greenpeace hat ein Bericht veröffentlicht, das besagt, dass etwa 3.000 Hektar Land mit bis zu 0,1 Prozent Gen-Mais verunreinigt worden ist. Man schließt nicht aus, dass diese genveränderten Sorten Gesundheitsschäden verursachen könnten. Tierversuche hatten nämlich nach Tests ergeben, dass die Blutwerte der Leber und der Nieren durch den Verzehr von Gen-Mais sich zum schlechten verändert haben. Das niedersächsische Landwirtschaftsministerium nannte eine Gefährdung der Verbraucher als absurd, da dem Ministerium nach es keine Studien gibt, die belegen, dass der Gen-Mais die Gesundheit der Verbraucher schadet. Mehr Informationen gibt es unter www.greenpeace.de.
Seit 2009 ist die Anpflanzung bzw. die Aussaat von genetisch veränderten Pflanzen und Samen verboten. Aus diesem Grund wird jedes Jahr im Frühjahr in 13 Bundesländern, außer in Berlin, Bremen und Hamburg, das Saatgut auf Gen-Manipulationen getestet. Alle beteiligten Länder haben vereinbart die Ergebnisse bis zum 31. März ermittelt zu haben, um die Bauern rechtzeitig vor der Aussaat zu warnen und das verseuchte Saatgut zu vernichten. Das Niedersächsische Landwirtschaftsministerium hat in diesem Jahr diese Vereinbarung nicht eingehalten, sollten die Behauptungen von Greenpeace sich als Wahrheit herausstellen.
Es lohnt sich also doch, Bio-Produkte zu kaufen. Noch besser ist es, wenn diese auch nach den Prinzipien des Fair Trade oder Fairen Handels verarbeitet worden sind. Alle Verbraucher, die regelmäßig im Shop einkaufen, können sich zu 100% darauf verlassen, dass hier nur Bio-Lebensmittel und Fair Trade-Waren vertrieben werden.