Vom 21. Juni bis zum 25. Juni 2010 fand in Agadir (Marokko) die Konferenz der Internationalen Walfangkommission (IWC) statt. Leider haben die 88 teilnehmenden Nationen bei der Tagung keine Einigung erzielen können und der Streit ging sogar so weit, dass sich keines der Länder für die Austragung der nächsten Konferenz in 2011 beworben hat.
Seit 1986 gilt eine Art Walfang-Pause, die die Staaten Japan, Island und Norwegen seit Jahren umgehen. Diese Länder behaupten, der Walfang geschehe rein zu wissenschaftlichen Zwecken. Zwischen 2008 und 2009 wurden von diesen Ländern mehr als 1.500 Wale gefangen und getötet. In den vergangenen zwei Jahren hatten die USA und Japan einen Vorschlag erarbeitet, den sie bei der diesjährigen IWC-Konferenz gerne durchsetzt hätten. Hierbei wäre das Walfangverbot aufgelockert worden und auch bedrohte Walarten wie zum Beispiel die Sei- oder Finnwale hätten wieder offiziell gejagt werden dürfen. Außerdem wäre sogar die Jagd in Schutzgebieten wieder erlaubt worden. Die 25 EU-Staaten, allen voran Deutschland, England und Frankreich stimmten gegen dieses Vorhaben.
Eine Einigung wurde nur in Bezug auf die Jagd von Buckelwalen für die in Grönland lebenden Inuit erzielt. Diese dürfen nun in den nächsten drei Jahren 27 Buckelwale jagen. Die in Alaska und in Sibirien lebenden Ureinwohner leben vom Walfang und nutzen die erlegten Tiere nur für den Eigenverbrauch. Nachdem die Buckelwal-Bestände relativ stabil sind, wurde der Antrag der Inuit von der IWC genehmigt.
Der nächste Termin für die Tagung der Internationalen Walfangkommission (IWC) wurde nun so gut wie kompromisslos auf 2011 vertagt. Wo die Konferenz als Nächstes stattfinden wird, liegt noch in den Sternen.