Die Stiftung Warentest hat vor wenigen Tagen den aktuellen „Bio-Check“ unter http://www.test.de veröffentlicht. Insgesamt wurden 85 Bio-Lebensmitteltests seit 2002 miteinander verglichen. Hierbei wurden die Kriterien Schadstoffgehalt, Geschmack, Keime, Bio-Siegel und Nachhaltigkeit überprüft. Die Prüfer wollten herausfinden, inwieweit man sich auf die Bio-Siegel verlassen kann und ob die Lebensmittel wirklich eine bessere Qualität besitzen, als die Produkte ohne Bio-Label.
Herausgekommen ist, die konventionell angebauten Lebensmittel sind genauso gut wie die Bio-Lebensmittel. Beim Preis ergibt sich ein Unterschied, denn die Bio-Produkte sind meist etwas teurer, allerdings hängt das wiederum mit der unterschiedlichen Art des Anbaus, der Ernte, der Tierhaltung und der Weiterproduktion zusammen.
Trotzdem überwiegen bei den biologisch angebauten Produkten mehrere Kriterien, die bei konventionell angebauten Lebensmitteln nicht garantiert sind. In Bio-Lebensmitteln wird man keine Pflanzenschutzmittel-Rückstände finden, die Produkte sind zu 100% umweltschonend angebaut und verarbeitet und wer ein Lebensmittel mit einem Bio-Siegel kauft, der kann sich immer sicher sein, dass keinerlei Zusatzstoffe beigefügt wurden.
Jeder Verbraucher hat die Möglichkeit sich zu entscheiden, ob er oder sie konventionell angebaute Produkte oder 100% Bio kaufen möchte. Nur bei biologisch erzeugten Lebensmitteln weiß der Verbraucher genau, dass der Anbau, die Produktion und der Umgang mit Pflanzen und Tieren absolut umweltbewusst, fair, nachhaltig und ohne Verwendung chemischer Substanzen geschehen.
„Bio kann mehr“ heißt die Kampagne des Bundesverbandes Naturkost und Naturwaren (BNN) Herstellung und Handel e.V. Diesem Verband gehören die mittelständischen Naturkost-Großhandelsunternehmen und –Verarbeiter an. Die Mitglieder haben es sich zur Aufgabe gemacht, Richtlinien zur Qualität von Bio-Produkten zu benennen, die die gesetzlichen Bedingungen sogar übertreffen.
Laut dem Bundesverband Naturkost Naturwaren (BNN) Herstellung und Handel e.V. geht die Stiftung Warentest zu Lachs mit ihren Bewertungskriterien um. Die Einzelkriterien Geschmack, Corporate Social Responsibility (CSR), Pestizidbelastung, Mehrfachbelastungen und Bioaktive Substanzen werden unterschiedlich stark getestet und gewertet. Man müsste diese Kriterien viel strenger und wesentlich Bio-gerechter berücksichtigen. Auch die vielen von der Stiftung Warentest erwähnten Vorteile der Bio-Produkte, sowie die Herstellungskriterien werden bei den Testurteilen nicht berücksichtigt.
Aus diesem Grund fordert der BNN Herstellung und Handel und die Mitgliedsunternehmen die Test-Kriterien der Stiftung Warentest zu überarbeiten und die „gesamte Kette der Lebensmittelproduktion und ihre Auswirkungen auf die Gesundheit von Mensch, Tier und Umwelt zu betrachten“. Jeder, der mehr über die Kampagne „Bio kann mehr“ von der BNN Herstellung und Handel erfahren möchte, findet weitere Informationen unter www.bio-kodex.de.