Bis zum 25. März treffen sich die 175 Vertragsstaaten des Washingtoner Artenschutzabkommens (CITES) in Katar zur 15. Internationalen Artenschutzkonferenz.
Ein Handelsverbot für Eisbären, eines der wichtigsten Punkte der Agenda, wird es nicht geben! Die Mehrheit der 175 teilnehmenden Vertragsstaaten wollen weiterhin den Kauf und Verkauf von Eisbären und Eisbär-Produkten erlauben. Damit bleibt auch der Handel von Wildtieren, deren Körperteilen, Fellen und Jagdtrophäen legal.
Nachdem es nur noch wenige Eisbären in den USA, Russland, Kanada, Norwegen und Grönland gibt, beantragten die Vereinigten Staaten in diesem Jahr, dass diese Bärenart als bedrohte Wildtierart anerkannt und ein Handelsverbot vereinbart wird. Bisher war es nur in Kanada erlaubt, Eisbärprodukte zu exportieren. Die USA begründeten ihren Antrag damit, dass das Überleben dieser Tierart stark bedroht ist und dass die Klimaerwärmung und die Jagd nach Eisbären, für diese Tierart das Ende bedeutet.
Die Gegner dieses Antrags begründeten ihr Veto mit der Tatsache, dass die Eisbärpopulation sowieso von der Klimaerwärmung bedroht wird. Egal ob sie gejagt werden oder nicht. Auch sehen sie keine Gefahr für die Arterhaltung, wenn die Ureinwohner Kanadas und Grönlands diese Tiere jagen.
Mittlerweile schätzen Wissenschaftler, dass etwa 20.000 bis 25.000 Eisbären in der Wildnis existieren. Etwa 300 Tiere werden jährlich vermarktet. Die USA vermuten eine Dunkelziffer von 700 weiteren Eisbären, die jährlich illegal gejagt werden. Besonders stark bedroht werden diese Bären, wie bereits erwähnt, von der Erderwärmung. Das Eis um den Polarkreis ist in den vergangenen 30 Jahren um etwa 15 bis 20 Prozent geschmolzen. Wenn die Klimaerwärmung weiterhin so rasant stattfindet, schätzt man, dass weitere 10 bis 50 Prozent des Polareises bis zum Ende dieses Jahrhunderts geschmolzen sein werden.
27 der 175 teilnehmenden Vertragsstaaten gehören zur EU. Diese haben den Antrag der USA einheitlich abgelehnt und damit einen großen Einfluss auf die Entscheidungen der anderen Teilnehmer ausgeübt. Auch viele Umwelt- und Tierschutzorganisationen sind sich nicht einig über diesen Antrag. Doch eine Tatsache ist Fakt! – Die Eisbären sind bedroht und werden es auch in Zukunft sein!