Etwa 17.000 Stierkämpfe und Stierrennen finden jährlich in Spanien statt. Leider kommt diese Art der Tierquälerei bei den meisten Menschen noch sehr gut an. Allem voran die Stierläufe in Pamplona, die jedes Jahr im Juli stattfinden. Über 1 Millionen Besucher machen bei dieser Stierhatz mit und einige verlieren dabei sogar ihr Leben.
Das katalonische Parlament hat in der vergangenen Woche beschlossen, dass es ab 2012 keine Stierkämpfe mehr geben wird. 68 Abgeordnete stimmten für das Verbot, 55 stimmten dagegen. Die konservative spanische Volkspartei will nun gegen diese Entscheidung beim Verfassungsgericht.
Leider wird es die sogenannte „Correbous“-Stierhatz weiterhin geben. Bei dieser Jagd durch die Gassen der Dörfer quält man die Tiere mit Knüppelschlägen und mancherorts werden sogar die Hörner der Tiere angezündet. An der Küste werden die Stiere ins Wasser getrieben, wo sie dann elendig ertrinken oder mit einem Gnadenschuss getötet werden. Auf den Kanarischen Inseln ist seit 1991 die Stierhatz verboten. Dafür haben sich illegale Hahnenkämpfe verbreitet und finden noch heute statt.
Die Tierschutzorganisation „Prou!“ aus Spanien hatte die Diskussion im katalonischen Parlament angeregt. Insgesamt präsentierten die Tierschützer 180.000 Unterschriften für das Verbot. Bei den Stierkämpfen werden die Stiere etwa eine halbe Stunde lang gefoltert und dann langsam und qualvoll getötet. Der Stier hat keine Chance zu entkommen oder sich zu wehren, denn die Helfer halten das Tier in Schach. Ist eines der Stiere zu wild, dann wird er vom Platz geholt und geschlachtet.
Auch wenn der Stierkampf nun in Katalonien ein Ende findet, leider wird diese qualvolle Tradition weiter betrieben. Denn es gibt in Spanien noch viele Gegenden, zum Beispiel Pamplona und Andalusien, in denen der Stierkampf sehr beliebt ist. Hier ist der Beruf des Toreros eine ehrenvolle Tätigkeit. Man kann nur hoffen, dass auch hier eines Tages ein umdenken stattfindet und die Tiere nicht mehr zu Tode gequält werden.